23.12
>5.00 Uhr. Ich zwinge mich zu ein paar Übungen, kein Kaffee, kurz packen und los. Zu Fuss suche ich das Hotel von Siggi, Angelika und Marcus. Jetzt gegen sechs schläft die Stadt noch, einzelne Frauen kehren mit ihrem kurzen Besen die staubigen Strassen, das sieht so scheisse mühsam aus. Ich verlaufe mich, da bei Tageslicht alles anders aussieht, ohne Verkehr, die ganzen Strassengrills und Cafés fehlen. Mit nur kurzer Verspätung am Hotel, das Taxi wartet, zu siebt sollen wir darin fahren in diesem vollkommen heruntergekommenen alten Renault 19. Angelika kriegt Panik, aber wir kriegen es hin. Der Bus ist pünktlich.
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19.12.

Bin schon ein bisschen erschöpft, als Kontil und Ouelgo mich um 11.00 abholen. Wir fahren auf’s Dorf, ungefaehr 40 min ausserhalb von Ouaga. Herrlich durch die stille Stadt mit dem Moped zu brausen, keine Verkehrsregeln, jeder faehrt, wie er will,das vollstaendige Chaos, und es ist so einfach, kein rechts vor links oder so, man schaut und faehrt. Es gibt keinerlei Aggression, es macht Spass, jedenfalls mir, der ich damals mit 14 Jahren mit dem V8 Opel meines Vaters mit 200 ueber die B18 schoss. Entspannt im Dorf angekommen. wir hoeren die klaeglichen Schreie von Ziegen, die geschlachtet werden, Huehner unsd Schweine rennen herum und Kinder. Die Kinder gucken neugierig, der Rest ist fuer den Grill freigegeben. Wir setzen uns unter einen Baum, ich trinke Wasser, dann besichtigen wir das Essen, meine Kollegen entscheiden sich fuer Schwein, das liegt kross gebraten auf einem grossen Blech, das  auf dem Feuer liegt, es schmeckt sehr gut, ich esse auch Leber. Dazu trinken wir Bier.

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Wir befragten zwei polnische Mädchen und zwei deutsche Jungs nach dem Gastspiel “Auf der Arche um Acht” im November 2010 in Görlitz, wie es ihnen gefallen hat:

Co oglądaliście? O czym jest ten spektakł? | Was habt ihr gesehen? Worum ging es in dem Stück?
O pingwinach, o przyjaźni i o panu bogu. | Um Pinguine, Freundschaft und Gott.

Jak wam się podobało? | Wie hat es euch gefallen?
Fajnie było. | Es war schön.

Co wam najbardziej się podobało? | Was hat euch am meisten gefallen?
Pingwiny. | Die Pinguine.
Piosenki były fajne. | Die Lieder waren schön.

Czy w domu od czasu do czasu rozmawiacie na temat sprawiedliwości? | Sprecht Ihr zuhause manchmal über Gerechtigkeit?
Tak. | Ja.

Polnischer Besuch aus Zgorzelec, Foto Nikolai Schmidt


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Sagenhafte Spurensuche – Poszukiwanie Legendarnych Sladów vertieft nicht nur die geschichtliche Auseinandersetzung mit der Region Schlesien, sondern auch die kulturelle wie bürgerliche Partnerschaft der Europastadt Görlitz/Zgorzelec mit Jelenia Góra. Zwei Nationalitäten – zwei unterschiedliche Genre des Theaters – suchen zusammen nach einer gemeinsamen Formsprache.

Gundula Peuthert und Steffi Sembdner mit Stabpuppe, Foto Nikolai Schmidt

Am 14. November 2010 wurde der Startschuss für das zweijährige Projekt gegeben. Das Animationstheater Jelenia Góra war mit der Produktion “Auf der Arche um Acht” zu Gast im Görlitzer Theater und stellte sich dem Görlitzer Publikum und der TanzTheaterCompany vor. Wir erlebten musizierende Puppenspieler und überlebensgroße Pinguine, die sich auf eine Reise zwischen die Eisberge begaben. Dabei diskutieren sie, ob eine Tat ungerecht sein kann, wenn man sie nicht absichtlich getan hat oder ob es richtig ist, dass man nur um sein eigenes Überleben kämpft und in dem Moment seine Freunde im Stich lässt. Die polnischsprachige Veranstaltung wurde nicht nur deutsch übertitelt, sondern auch auf deutsch eingeführt, so konnten sich polnische und deutsche Kinder gemeinsam das Stück anschauen. Die Tänzer erlebten eine andere Möglichkeit, Inhalte zu vermitteln. Der Einsatz von Live-Musik ist ihnen nicht fremd, aber der Umgang mit Puppen schon. Beide treffen sich in der “Geschmeidigkeit” des Körpers, die in den nächsten Monaten zu einer Gemeinsamkeit verschmelzen soll.

Bildergalerie Sagenhafte Spurensuche (Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken):


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von Anne Paffenholz, Dramaturgin & Theaterpädagogin

Tour Guides at the Border Control: Borderlines-Werkstatt-Präsentation am West Yorkshire Playhouse in Leeds (April 2010)

Da man ja am Jahresende gerne dazu neigt, das zu Ende gehende Jahr in Rückblicken Revue passieren zu lassen, hier eine Rückblende auf’’s vergangene Frühjahr:

Im April dieses Jahres bin ich mit zehn Jugendlichen (zwischen 16 und 20 Jahren) nach Leeds gefahren. Vor uns lag die zweite Borderlines-Werkstattwoche mit den gleichaltrigen Jugendlichen aus Leeds. Im Oktober 2009 hatten wir schon eine Woche zur Berliner Mauer gearbeitet. Diesmal sollte die Grenzrecherche auf weitere Aspekte (persönliche, soziale, kulturelle Grenzen) ausgedehnt werden.

Mindestens zwei Teilnehmer machen ihre Grenz-Erfahrungen im wahrsten Sinne des Wortes bereits vor bzw. während der Reise: Ein Jugendlicher fliegt das erste Mal und ist erstaunt, wie aufwendig die Abfertigung und die Sicherheitskontrollen sind. Die Schere in seinem Handgepäck wird zwar gefunden, aber er darf sie erstaunlicherweise trotzdem mitnehmen (wir brauchen sie später, um den eingeschweißten Kuchen im Lunchpaket aus der Plastikverpackung zu lösen). Eine andere Teilnehmerin wusste bis einige Tage vor dem Abflug nicht, ob sie dabei sein kann oder nicht: Sie braucht ein Visum. Das trifft am letzten möglichen Tag endlich ein – nach vielen Telefonaten, einem Termin in der britischen Botschaft, der Beantwortung von 97 Fragen, der Bezahlung einer beträchtlichen Gebühr und Vorlage der Verdienstbescheinigung der Eltern über die letzten drei Monate. Bei der Ankunft am Flughafen Liverpool muss sie sich am Schild “UK Border” (das man leider nicht fotografieren darf) in die Schlange “nicht-EU-Staatsangehörigkeit” stellen. Als Einzige muss sie ihre Fingerabdrücke und Informationen über ihren Aufenthaltsort in England hinterlassen – und die Buchungsbestätigung für den Rückflug vorzeigen.
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