Auch in Burkina wird der Sonntag zelebriert: die Straßen sind beinahe leer, die Läden geschlossen. Ich habe noch einen Tag, um mich auf das Treffen mit den beiden Leitern des C.I.T.O., Martin Zongo und Adama Kaboré, vorzubereiten. Gelegenheit, unser Projekt Revue noch einmal passieren zu lassen.
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Der Afrika-Experte Ryszard Kapuscinski hat es eine Initiation genannt und bedauert, dass die Reisen nicht mehr langsam und allmählich von statten gehen wie zu den Zeiten, als die Menschen noch zu Fuß oder bestenfalls zu Pferde durch die Welt zogen: “Wenn wir im Winter aus Europa ankommen – reißen wir uns den Mantel vom Leib, ziehen den Pullover aus. Das ist die erste Geste der Initiation von uns Menschen aus dem Norden nach unserer Ankunft in Afrika”, schreibt Kapuscinski in “Afrikanisches Fieber”.
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Der Weg zu einer Kooperation mit dem C.I.T.O., einem Theater in Ouagadougou, Burkina Faso ist nicht nur im übertragenen Sinne weit. Eine Reise von Schauspieldirektor Bernhard Stengele und Dramaturgin Petra Paschinger im April 2009 legte den Grundstein für das aktuelle Projekt, “Les funerailles du desert“, nun folgt die zweite Reise nach Ouagadougou. Diesmal bin ich in meiner Doppelfunktion als Projektleiterin (Petra Paschinger) und Autorin (unter dem Pseudonym Lilith Jordan) allein unterwegs. Ziel der Reise sind der Abschluss des Kooperationsvertrags und die weitere Konkretisierung und Planung des Projektes mit den Verantwortlichen des CITO, Martin Zongo und Adama Kaboré. Außerdem geht es darum, meinen Co-Autor kennen zu lernen und mit ihm gemeinsam Ideen zu entwickeln und an dem Stück zu arbeiten. Selbstverständlich geht es auch schon an die Recherche. Die Themen, um die es gehen soll, sind Familie und Desertifikation. Der Plan sieht vor, dass ich einige Tage in einem Dorf zusammen mit allen Dorfbewohnern leben werde, um so das Familienleben in Burkina Faso aus eigener Erfahrung kennen zu lernen. Außerdem werde ich in Dori, einer Stadt im besonders von der Desertifikation betroffenen Sahel-Gebiet, Experten treffen, die sich genau mit diesem Thema beschäftigen.

Für all das habe ich genau 11 Tage Zeit.

Seit 16 Jahren findet im Sommer in Sibiu das Internationale Theaterfestival statt – das größte derartige Festival in Rumänien und eines der größten der Welt. Gemeinsam mit Luxemburg war Sibiu im Jahr 2007 Kulturhaupstadt Europas, bis dato eher ungewöhnlich für eine Stadt von weniger als 200.000 Einwohnern. Während unseres Aufenthaltes Ende Januar 2010 haben wir das Teatrul National Radu Stanca als wesentlichen kulturellen Motor in Sibiu wahrgenommen. In  einem ehemaligen Kino spielt das Theater zweisprachig – rumänisch und deutsch – mit einem Ensemble von 50 Stammschauspielern. Auf dem Spielplan stehen mehr als vierzig Inszenierungen, darunter viele Arbeiten internationaler Regisseure.  Anna Neamtu, Leiterin der deutschen Abteilung, berichtet von der Arbeit des Theaters auf und hinter der Bühne. Die Bühnenausschnitte stammen aus der aktuellen Inszenierung  “Breaking the Waves”, einer Adaption von Sanda Anastasof nach dem gleichnamigen Drehbuch von Lars von Trier, inszeniert von Radu Alexandru Nica.

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Nathan McCullen, Bühne: Barney George, im Video: Sara Bahadori, Foto: Simon Warner

Im Theater an der Parkaue hatte am Dienstagabend “The Worm Collector” von Jodie Marshall Premiere, ein Gastspiel der West Yorkshire Playhouse Touring Company aus Leeds. Ein ganz junger Schauspieler tritt darin auf, Nathan McCullen, der kaum älter wirkt als die Berliner OberschülerInnen im Publikum. Hi, sagt er, und in das, was er danach sagt, muss man sich erst einmal einhören, denn er spricht – Leeds liegt im Norden Englands – wirklich breit und schnell. Auch manche derjenigen, die sich später in der Publikumsdiskussion souverän auf Englisch zu Wort melden, scheinen hier nicht immer ganz mitzukommen. Schnellzusammenfassungen von Schlüsselpassagen werden im Flüsterton durchgereicht. Und vor allem am Ende, nach dem Schlussbeifall, muss in kleinen Gruppen rasch geklärt werden, ob Mark, die Hauptfigur, von Gary getötet wurde oder im Gegenteil ihn umgebracht hat – schließlich hatte er doch das Messer, oder?


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