von Nadja Keller aus Malawi

Mittwoch, 27.10.2010

5.30 h – Mit Sonnenaufgang sind die ersten Menschen am See, waschen sich, ihre Kleider, Töpfe und Babys.

6.00 h – Das Handtuch unter dem Arm zur Dusche – auch Wasser direkt aus dem See.

7.00 h – Der deutsche Teil des Teams ist pünktlich am Treffpunkt, noch vor dem Frühstück ist eine Fahrt zu Fischerdörfern und den berühmten Malawisee-Fischen geplant

7.20 h – William beginnt die Preisverhandlungen mit den Bootsmännern.

7.30 h – Wir gehen dann doch erst mal einen Kaffee trinken.

8.00 h – Das Boot ist in Sicht legt an, man kommt sich näher.

8.30 h – Man ist sich über den Preis einig, wir steigen ein, vorsichtig, auch durch Waten im See wird Bilharziose übertragen (durch Duschen eigentlich auch?!).

9.30 h – Gefischt wird hier auch mit Moskitonetzen, schließlich kann man die Fische essen, Moskitos nicht. Wir stoppen auf einer winzigen Insel, hier im Naturschutzgebiet sieht der See aus wie ein tropisches Aquarium. Niemand weiß woher, aber selbst auf der Insel tauchen Händler auf, die Ketten und Bilder verkaufen…

10.30 h – Zurück an Land versuchen wir Frühstück zu bekommen, der Strom ist ausgefallen, für Thomas also keine „Breakfast Pizza“. Kaffee und Pfannkuchen gibt es wohl trotzdem.

11.30 h – Die ersten Teller kommen aus der Küche. Eine Bestellung wurde vergessen, noch mal warten. Wir fragen uns was in der Küche passiert, schließlich sind wir die einzigen Gäste

13.00 h – Auf zur nächsten Station, nur die Unterkunft muss noch bezahlt werden. Der größte malawische Schein ist 500 Kwacha wert, ca. 2,20 €. Von Kredit- oder EC-Karten hält man hier wenig, Schecks sind ebenso suspekt. Unsere Rechnung, rund 300 €, also 67.500 Kwacha, zahlen wir in 135 Scheinen. Das Zählen dauert ca. 10 Minuten

14.00 h – Der Minibus ist beladen, on the road again.

15.00 h – Stop 1, Tankstelle ohne  Benzin (das ist gerade knapp in Malawi), wir hoffen auf Wasser, auch das gibt es nicht, zum Glück fährt gerade der Lastwagen vor, das Wasser hat Badewannentemperatur.

15.30 h – Stop 2, Tankstelle mit Benzin

16.00 h – Stop 3, für größere Mengen Bargeld braucht man wie gesagt eine Reisetasche, also zur Bank. Leider schließt diese sehr pünktlich um 16 Uhr.

16.20 h – Stop 4, die nächste Bank hat einen Automaten, leider kommen hier nur Ameisen raus. Wir stehen auf dem Parkplatz und pflücken Mangos vom Baum.

16.50 h – William hat jemanden aufgetrieben, der den Automaten zum Laufen bringt. Ein bisschen Geld bekommen wir zumindest.

17.30 h – Angekommen auf dem Dorf, es dämmert, heute schlafen wir in Hütten ohne Strom und fließendes Wasser. Für uns wird Wasser in Flaschen und Bier besorgt – natürlich ungekühlt, dazu gibt es im Dorf hergestellten Schnaps, der schmeckt nach Motorenöl und wird mit Cola gemischt, ebenfalls warm. Maisbrei und Bohnen zum Abendessen, Berichte zum Öko-Tourismus als Entschädigung für Ernteschäden durch Elefanten. Unser Intendant erzählt den Kindern Hänsel und Gretel in Lindwurm-Manier, eine Band und Tänzer sind organisiert. Das ganze Dorf freut sich über die Abwechslung oder den Besuch. Kinder und junge Männer tanzen mit uns, die Mütter fehlen. Der Tag endet mit Geschichten zu Wichtcraft, Zähneputzen mit Taschenlampe, im „Badezimmer“ aus Lehm und Stroh, wie gesagt ohne Strom und Wasserleitungen…

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1 Comment

  1. Martina Kraus | 2.11.2010 19:28

    Liebe Nadja, wir fühlen mit dir – Hütte ohne Strom und Wasser “you´re loving it – i´m sure”!
    Freuen uns auf eure genauen Berichte mit anschaulichem Bildmaterial! Bis bald am Bilharziosefreien – und eiskalten! – Bodensee! Liebe Grüße an die Crew, Martina

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