15.07.       von Bernhard Stengele

Probe. Wir lesen das Stück zu Ende. Konzentriert ohne besondere Vorkommnisse. Obwohl. Wieder erwischt uns das Thema Homosexualität. Was ist die Faszination? Immer wieder wälzen wir das Thema, es ist längst alles gesagt, was ist dieser riesige Reiz?

Dann werde ich gebeten noch mal in aller Ruhe das Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ durchzugehen. Mach ich, in aller Ruhe. Zwischendurch muß ich so lachen, dass es fast peinlich ist. Die  Worte Nacht und  wacht sind offenbar so schwierig, das ch ist wohl ein Unlaut erster Güte, dass eine regelrechte  Halsverrenkungsorgie daraus  wird. Vor allem aber klingt die eigentlich so versöhnliche vierte Strophe jetzt wie ein Schießbefehl: im höen Himmmel waachchkktt.

Anschließend bitte ich die Kollgen auch ein paar Lieder vorzustellen und binnen kürzester Zeit haben wir 19 Songs. Eine kleine CD voll, es klingt sehr gut, unplugged. Wieder fällt mir auf, wie ungeheuer sicher die meisten intonieren können. Da rutscht nichts ab und es ist auch nie Gegröhle. Wohl gibt es sehr laute und lebhafte Lieder, aber es schaukelt sich nicht ins Bierzelt hoch.

Rizsauce bei Rachelle, ich bin todmüde und fahre etwas orientierungslos durch den lärmenden Verkehr mit meiner Mobilette heim ins Hotel. Unterwegs

Überraschend ist das Klima, es ist sehr angenehm, warm und die meiste Zeit des Tages sehr sonnig. Wenn es regnet, dann aber ordentlich. Deshalb gehe ich Abends auch nicht ins CITO. Just, als ich los will, brettert es runter. Eigentlich bin ich froh. Ich will heute nichts mehr erklären, mich nicht mehr anstrengen.

Mein Mobiltelephon geht nicht, so wate ich durch dunkle Pfützen allein ins Boulougou Das Boulougou ist eine Kneipe an einer nicht befestigten Strasse, die Tische verschlissen aus Metall, rostig und uneben. Man bestellt Bier und geht 30 Meter weiter und bestellt Hähnchen an einem Grill. Da wird dann ein Tier auseinandergehackt und angebraten. Ich nehme an, vorher gekocht, es ist jedenfalls immer durch. Die Teile (knapp ein halbes Hähnchen, allerdings ist es so dunkel, es gibt nur wenig Licht, dass ich es eh nicht erkennen kann) werden auf einem Metallteller serviert, auf dem noch scharfes Gewürzpulver liegt. Ein Kellner kommt mit Kanne und Schüssel vorbei und gießt mir Wasser über die Hände, mit denen ich gleich esse.

Falls man mit mehreren ißt, ißt man aus demselben Teller, immer mit den Fingern. Am Strassenrand steht noch eine dicke Frau und putzt Salat. Im Moment, in der Regenzeit, gibt es ausreichend davon. Der Salat ist wirklich lecker, die Frau ist wirklich enorm. Trotz aller Warnungen esse ich das sehr gerne und hatte auch noch nie Pech.

Als ich grade anfangen will, kommt wie erhofft Ouelgo, ich freue mich, wir essen zusammen, trinken Bier und reden über Lebenschancen auf dieser Welt.

Danach durch die Pfützen nach Hause.

zugfahren

texte und fotos von dagmara lutoslawska

07:24 krakow

wir steigen wieder in einen zug. es regnet nicht mehr. dafür gibt es schöne orte zum gucken.

die bahnhofshalle, ein kiosk im warteraum. eine bar. und ein saal ist zu vermieten.

am urbanen das einsame

für den berlingewohnten blick ist polen ziemlich genau ab der grenze eine bühne. der warteraum in chabowka war von anna viebrock gemacht und wohl genau deswegen war er mit einem vorhängeschloss gesichert. ist wie durch einen film zu fahren.

09:07 katowice

auf der suche nach einem roten faden, der keine geschichte ist, bietet sich der kiosk an. auf jedem haltebahnhof gibt es einen kiosk. manch einer steht leer. das sind süße kleine theater. orte der präsentation und des handel(n)s. man könnte einen „polnischen kiosk“ am hauptbahnhof in berlin aufbauen.

(09:02) kopalnia myslowice


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Von Kai Tuchmann

Während unseres letzten Aufenthaltes in Ouagadougou besuchten wir das Nationalmuseum von Burkina Faso.

Zur Institution des Museums in Deutschland

Die Alte Nationalgalerie in Berlin wurde 1876 feierlich eingeweiht, um durch das Sammeln von Kunstwerken einen Beitrag zur Etablierung eines deutschen Nationalbewusstseins zu leisten. In goldener Schrift steht dementsprechend über dem Eingang der Nationalgalerie die Widmung: “Der deutschen Kunst”. Als der zweite Direktor der Alten Nationalgalerie, Hugo von Tschudi, begann, Kunst aus dem Land des Erzrivalen Frankreich zu sammeln, da er in der Auseinandersetzung mit der französischen Kunst die Möglichkeit sah die deutsche Kunst zu fördern, löste dies intensive Diskussionen und die Verärgerung des Kaisers aus .
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Zurück in Würzburg haben wir unsere burkinischen Kollegen nach ihren Eindrücken befragt, die sie von der Zusammenarbeit mit uns haben:

Chers amis,

Après nous sommes arrivés de nouveau à Würzburg, nous avons une question. Pourriez-vous nous décrire vos expériences de la collaboration avec nous? Il était très intéressant de vous entendre.

Merci beacoup!
Cordialement,
Annalena Schott

Und hier die Antworten:

Bonjour! guten tage! nii wiindiga
jétais ému de voir que avec un grand sourir chaqu’un ce disait bonjour avec ces 3 langue chaque matin devant le cito avant de partir pour 30 minutes de route pour se retrouver sur les lieux de stage à luiliyiila.
cétais une grande joie de voir chaque burkinabé remorqué derière sa moto un allemand et sur la route,les uns qui essayent de parler les autres qui chantent.
et la cummunication entre les deux équipes était parfait et elle était aussi rigolante et beau a voir.
ham-sou,pendant tout le long du stage on s’est partagé de forte énergie à travers des chants comme kein schöner land in dieser zeit, de la dance improviser. en abordant des thèmes de la famille et l’homosexualité  cétait beau de voir les réactons de part et d’autre sur le sujet.et à la pause on se disait en rigolant paul et moi que l’exercice de yoga nous a permis d’évacuer 6 à 7 paquets de cigarettes dans
lorganisme
c’était merveilleux de voir chez chaqu’un l’envie de donner et de recevoir
das war sehr shöne
mes meilleures salutations à tous
à tout bientot j’espere
Ouelgo

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Bonjour Annalena

Tout d’abord mes salutations à tout le monde avec qui nous avons passé de bons  moments lors de votre séjour à Ouaga.
Le partage d’idée nourrit toujour l’artiste.
Le travail avec vous fut une très bonne expérience dans la mésure ou malgré la langue nous avons pu nous comprendre parfaitement et partager de bonnes choses.
En attendant de vous relire je vous souhaite bon travail.
“La vie est faite d’échange et de collaboration tout simplement”

Cordialement
Mahamoudou
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Wir fliegen nach China und spielen dort Theater mit chinesischen Kollegen des Huajuyuan Theaters in Qingdao! Klar war Folgendes: Wir würden in deutscher, die Kollegen in chinesischer Sprache spielen.

Wie nähert man sich so einem zweisprachigen Projekt eigentlich an?

Wir probten Szenen unseres gemeinsamen Stückes “Das weiße Zimmer”, begannen mit “Kinderspielen” um das Eis zu brechen und die Namen zu lernen, begannen immer mit einem 45-minütigem Aufwärmtraining. Das chinesische Theater wirkt fremd, visueller, akrobatischer; unsere chinesischen Kollegen sind sehr körperlich. Und fit! Insgesamt ist mehr Bewegung in den Stücken, Gefühle werden groß gezeigt.

Auf Knopfdruck können sie alles spielen; sehr schön zu sehen beim Scharade spielen! Baum, Donner und Blitz oder ein Krebs werden blitzschnell mit dem ganzen Körper umgesetzt.


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