Im Rahmen des Kooperationsprojektes »Achtung: Pioniere!« am Staatstheater Braunschweig in Kooperation mit dem z|k|m| Theater in Zagreb

Am 02.05. und 03.05. um 18.00 und am 06.05. um 16.00 in der Hausbar

Neun Braunschweiger Jugendliche von 12 bis 18 Jahre nehmen Sie mit auf ihren ersten Flug, erzählen ihnen was am Fliegen fasziniert, warum Vögel interessanter sind als Fische, wie sich der Traum vom Fliegen entwickelt hat und wie das ist, etwas zu erfinden und damit weltweit der Erste zu sein.

Im Rahmen des Projektes »ACHTUNG: PIONIERE!« entstehen am Staatstheater Braunschweig und unserem Kooperationstheater, dem z|k|m| in Zagreb zwei Uraufführungen sowie ein deutscher und ein kroatischer Jugendklub. Dabei  entdecken sie Geschichten über Erfindungen, Dinge, die unbedingt noch erfunden werden müssen und erzählen von dem Pionier der Luftschifffahrt David Schwarz und seiner gescheiterten Idee eines lenkbaren Luftschiffes noch vor Erfindung des Zeppelins. Der in Zagreb entstehende Jugendklub ist am 23.06. und 24.06. ebenfalls in der Hausbar des Staatstheaters Braunschweig zu Gast.

Anderthalb Stunden polnische Dankesreden vom Intendanten und von Kulturpolitikern aus Anlass der Wiedereröffnung des Kurtheaters in Jelenia Góra und des 35-jährigen Bestehens des Animationstheaters – und ich verstehe kein Wort, schaue nur dem selig lächelnden, mit einer riesigen roten Fliege geschmückten Leiter Bogdan Nauka am Rednerpult zu. Oder ich lasse mich beim Blick zur Decke hypnotisieren: Da drehen tatsächlich grüne und violette Schneeflocken-Projektionen zur Feier des Tages ihre Kreise. Geradezu psychedelisch… Im Anschluss bitte ich die Übersetzerin Steffi Kutz um eine kleine Zusammenfassung der Reden, sie winkt freundlich ab: Die charmante Hilflosigkeit des Intendanten, als er seine Powerpoint-Präsentation nicht zu bedienen wusste, seine lockere Improvisation stattdessen, die alle Staatsgäste ganz selbstverständlich akzeptierten – das sage eigentlich mehr über die hiesige Kultur als alle Gratulationen. Auch die Foto-Show erklärt sich von selbst: Bisher war das Theater in rot-gold gehalten, sehe ich – nun strahlt es wieder in seinen Ursprungsfarben Blau und Silber.

Fast wortlos verläuft dann auch die Inszenierung „Hagazussa“ der polnischen Puppenspieler und der deutschen Tänzer im Anschluss. Grundlage war der gemeinsame schlesische Sagenschatz, herausgekommen ist nun ein Tanz-Puppenspiel über Hexen und deren Verfolgung im Neiße-Raum – ein Thema, das nicht nur mythisch, sondern auch historisch in der Region wurzelt. So eindeutig wird das auf der Bühne aber nicht sichtbar.

Hinter dichtem Nebel kommt ein Ascheberg zum Vorschein; ein großer Mann kehrt ihn zusammen, während das Pochen eines Herzschlags in ein lautes Wellenrauschen übergeht. Später wechseln sich die Töne mit Windsausen und Zischeln von knisternden Flammen ab. Auch die Tänzer greifen die vier Elemente in ihren erd-, wald- und feuerfarbenen Kleidern auf – wie Naturkräfte zertanzen sie nach und nach die Asche auf dem Boden und bewegen sich fließend zwischen drei Puppen, die sich auf der Bühne platzieren: Links kauert eine kindkleine, weiße, kahlköpfige Frauenfigur, geführt von einer Puppenspielerin mit hellblonder Perücke, das Haar fast bis zum Boden. Wie eine Mutter schützt sie die dünne, nackte Frau mit ihrem dichten Haarvorhang. Rechts und mittig macht sich ein grobschlächtiger, buckliger Bauer breit, Hände groß wie Schaufeln und von gleich drei Puppenspielern an Armen und Füßen bewegt. Hinter ihnen thront erhöht ein braunkuttiger Kleriker mit Helmut-Kohl-Gesicht und harter Gestik – in ihm stecken, für uns unsichtbar, zwei Puppenspieler.


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Seit zwei fast Jahren arbeiten wir nun schon zusammen.

Ausgangspunkt unserer Kooperation mit dem Theater Z/K/M/ aus Zagreb sind die Flugpioniere David Schwarz, ein jüdischer Holzhändler und Erfinder aus Zagreb, sowie Ferdinand Graf von Zeppelin, Flugpionier aus Deutschland und „Ahnherr“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig.

Nach Gastspielen und Workshops in Zagreb und Braunschweig, nach vielstündigen Besuchen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie nach Recherchen im Zeppelin Museum und im Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH in Friedrichshafen, nach gemeinsamen Theaterbesuchen, Feiern und vielen vielen Gesprächen mit unserem kroatischen Partnertheater startet nun die mit Spannung erwartete heiße Phase.

Das deutsche Autorinnenteam Juli Zeh/Charlotte Roos hat seine Fassung des Auftragswerks vorgelegt, und ebenso fertig ist nun das Auftragswerk der kroatischen Autorin Ivana Sajko. Beide Stücke tragen englische Titel, ein Zufall, auf den beide Theater keinerlei Einfluss hatten. Nun laufen die Vorbereitungen für den Probenbeginn auf Hochtouren. »Landscape with the fall« von Ivana Sajko wird von der Braunschweiger Hausregisseurin Daniela Löffner inszeniert, »Yellow Line« von Juli Zeh/Charlotte Ross von dem kroatischen Regisseur Ivica Buljan.

Probenbeginn in Zagreb: 10.04. – Premiere: 10.06.

Probenbeginn in Braunschweig: 16.04. – Premiere: 01.06.

Beide Stücke mit kroatischen und deutschen Schauspielern werden im Rahmen des internationalen Festivals Theaterformen 2012 in Braunschweig uraufgeführt und danach in Zagreb gezeigt werden.

Georg Heym und Gerhart Hauptmann hatten es vor gut hundert Jahren vergleichsweise leicht, von Berlin nach Hirschberg zu kommen: Einmal in den Zug gestiegen, konnten sie die 303 Kilometer bis zum Erholungsort in Schlesien durchfahren, so wie viele Wochenendausflügler es ihnen gleich taten. Beide Schriftsteller wurden hier geboren, Heym in Hirschberg, Hauptmann im Nachbarort Bad Salzbrunn, reisten aber bekanntlich häufig in die Metropole oder lebten dort – Georg Heym kam mit 24 Jahren dann beim Eislaufen in Berlin ums Leben. Schon 1866, da war Heym noch gar nicht geboren, wurde die Bahnstrecke zwischen Hirschberg, Görlitz und Berlin eingeweiht – es muss eine Fahrt geradewegs durch die sanfte schlesische Hügellandschaft und Flussebene gewesen sein, direkt auf das Riesengebirge zu, bis mitten hinein in den Kurort am Berg mit seinen heißen Quellen.

Heute ist das Gebiet durch eine Landesgrenze geteilt: Gleich hinter Görlitz, nur von der Neiße getrennt, beginnt Polen. Hirschberg heißt seit 1945 Jelenia Góra (die wörtliche Übersetzung des Ortsnamens) und ist – von wegen Fortschritt – jetzt deutlich schwieriger erreichbar: Von Berlin mit der Bahn nach Cottbus, weiter mit der ODEG (Ostdeutsche Eisenbahn) nach Görlitz, dort mit dem Taxi über die Grenze nach Zgorzelec, schließlich mit dem Bus nach Jelenia Góra. Für mich wird es ab Görlitz deutlich bequemer: Die Projektkoordinatorin der „Sagenhaften Spurensuche“ nimmt mich, herrlich!, im Dienstwagen mit.
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„Uno a Uno –Ein Spiel für Zwei“ feiert am kommenden Sonntag, dem 6. November Premiere. Zum ersten Mal bringt das Junge Ensemble Stuttgart ein Stück für die Allerkleinsten auf die Bühne.

Inszenierungen für Zweijährige waren für die Intendantin Brigitte Dethier und ihr Ensemble bisher Neuland, doch die Zusammenarbeit mit dem Altmeister des Genres, Roberto Frabetti von La Baracca Teatro Testoni Ragazzi aus Bologna in Italien, ermöglichte nun im JES die erste Produktion für die jüngsten Gäste.
Der Titel des Stückes, Uno a Uno – Ein Spiel für Zwei, könnte programmatisch auch für die Zusammenarbeit des Jungen Ensembles Stuttgart mit dem Teatro Testoni Ragazzi / La Baracca in Bologna stehen: Zwei Partner entwickeln gleichberechtigt miteinander zwei Stücke, die an beiden Häusern mit den jeweiligen Ensembles gespielt werden.
Für diese deutsch-italienische Kooperation untersuchen Brigitte Dethier, Roberto Frabetti und ihre jeweiligen Ensembles aus Stuttgart und Bologna den natürlichen Raum jedes Menschen, seine Privatsphäre: Wenn Erwachsene vor einem Kind stehen, denken sie häufig, das Recht zu haben, ohne weiteres seine „Stadt“ zu betreten, weil sie das Kind gern haben und sich um das Kind kümmern möchten. Doch jedes Kind, auch das allerkleinste, hat einen ureigenen Bereich, und wenn wir den betreten möchten, müssen wir um Erlaubnis fragen. Aber wir können die Kinder ermutigen, die Welt jenseits ihrer Stadt zu erkunden und so ihren Erfahrungsschatz zu erweitern.

Uraufführung 6. November 2011, 15.00 Uhr, Oberes Foyer im JES
Mit Prisca Maier und David Pagan
Inszenierung Brigitte Dethier
Beratung Roberto Frabetti
Ausstattung Maria Muscinelli
Musik David Pagan
Dramaturgie und Theaterpädagogik Peter Galka

Ab ca. 2 Jahren

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