Having eighteen performances after its premier at the Spiegelhalle in Konstanz, Germany and having witnessed a great reception by the city of Konstanz, the play is set to be performed in Malawi for the next coming weeks. The first group which comprises four actors (Misheck Mzumara, Jeremiah Mwaungulu, Noah Bulambo and Dipo Katimba) and the two directors (Clemens Bechtel and Thokozani Kapiri) left for malawi on Sunday, the 8th of July and the rest (Susi Wirth, Michael Müller, Thomas Ecke and Julia) took their flight to Malawi on Wednesday, July 11.

The play is expected to be performed in Malawi on the 15th of July this year at Nanzikambe Arts theatre space in Blantyre. From there the play will be showcased in the country’s lakeside, in Mangochi district at the district hall on the 18th of July. The northern region will have their time to watch The Aid Machinery performance in Mzuzu on July 21 at Mzuzu university hall. The last performance in Malawi will take place on July 24 at Madsoc Theatre in Lilongwe, the capital city

After safely arriving in Malawi the last group of actors which comprises the Germany crew, had their first taste of Africa barely two hours of their being there. They apparently had a car breakdown as they were on their way to Blantyre from Lilongwe. What a way to get introduced to the African environment. So the crew got stranded along the way and had to search for a mere public transport to take them to their destination. Well, what else can be said?  All the best to World 3.0:The Aid Machinery.

(O’tooli Masanza)

‘’We stay when the others leave’’, is a line quoted from one of the lady Africans working in a German NGO Office, in the play World 3.0: The Aid Machinery. In the scene, the young lady explains or rather complains how she does the same kind of work that her European colleague does, but gets half the European salary.

But The Aid Machinery is not a play about how people of different races work and get paid in different offices and organizations. It is a play about the conflicts that arise between African and European communities on the basis of Development Aid. It focuses more on how funds get misused and how a lot of people get negatively affected by it.

In the play, an African village is given money to help construct a powerhouse which will help generate electricity for the whole village. It is the coming of this money that cause a lot of conflicts because of  the people that the NGO must first please with the money, in order to freely work on the project, which in the end does not help constructing the powerhouse.

The Aid Machinery, a nine cast play, directed by Clemens Bechtel and Thokozani Kapiri had its premier on the 8th of June, after having eight weeks of rehearsal. It is a play that brought together different funders of both Theatre and Development Aid to come and witness the reality of Development Aid.

(O’tooli Masanza)

posted by Tobi Mueller
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In der westlichen Welt beruft man sich gerne auf die Autonomie der Kunst. Frei sei sie, heißt es reflexhaft. Die hohen Kultursubventionen, gerade für das Theater, dienten dazu, die Hoheit der Kunst zu wahren, und diese nicht etwa allein an den Markt zu delegieren. Auch nicht an den politischen Träger, der diese Kultursubventionen legitimiert. So schön das klingt, das sind ein Stück weit stets Sonntagsreden, wenn das heißt: sich auf etwas berufen, das man schon lange nicht mehr konkret versteht. Denn selbstverständlich wird auch Kunst in Abhängigkeitsverhältnissen produziert. Mal in freieren, mal in unfreieren. Im internationalen Vergleich gibt es in Deutschland für die Theaterkunst vergleichsweise paradiesische Rahmenbedingungen. Dennoch: Die Rede, die all dies abbrechen will, geistert schon längst durch Kunst und Politik. Ein Buch wie der vieldiskutierte “Kulturinfarkt” bringt das nur noch einmal besonders populistisch – bei tatsächlicher Lektüre auch: dadaistisch unverständlich – auf den Punkt. Logisch, dass die Angst vor diesem Populismus auch Auswirkungen hat auf die Kunst selbst.

Was bedeutet das für die Theater? Und für ein Projekt wie den Fonds Wanderlust? Für den Alltag einer Bühne bedeutet es in der Regel noch nicht die Welt. Die Mehrzahl der Premieren und das Repertoire unterliegen zwar immer stärker Auslastungsvorgaben, Zwänge gibt es also auch da, Angst sowieso. Kenntlicher wird das Abhängigkeitsverhältnis, wenn ein Haus die Mittel anderswo besorgen muss, weil weder die wiederkehrende Subvention noch die Eigenfinanzierung dafür ausreichen. Das Zauberwort heißt dann: Drittmittel. Nicht wenige Häuser prägen ihr Profil entscheidend mit Projekten, die nur dank Drittmitteln möglich werden. Niemand hat diese Kunst der Geldbeschaffung in den letzten zehn Jahren erfolgreicher betrieben als Matthias Lilienthal mit dem Hebbel am Ufer in Berlin, kurz HAU.

Lilienthals Intendanz ist ein gutes Beispiel, wie man dabei unabhängig bleiben kann, auch wenn vereinzelte Konzessionen an die jeweilige Kulturbehörde nicht ausbleiben. Natürlich wissen die Antragsschreiber, wer in welchen Jurys sitzt, wie man das entsprechend zu formulieren hat, wo man mit welchem Thema eher durchkommt. Was am Ende dabei herauskommt, steht aber jeweils auf einem anderen Blatt. Mit einer Mischung aus Pragmatismus, Schlitzohrigkeit und der unplanbaren Ereignishaftigkeit jeder künstlerischen Produktion, die den Namen verdient, sucht man sich einen Weg, der den Geldgeber nicht erzürnt und dennoch das Profil des Hauses nicht nach Belieben biegt. In den besten Fällen sind Theaterprojekte die Keimzellen für spätere Förderprojekte: Was die Kammerspiele in München mit dem Stadtteilprojekt “Bunny Hill” oder Lilienthals HAU in Permanenz probiert haben, hat seine Spuren in zwei Fonds der Bundeskulturstiftung hinterlassen (Wanderlust und Heimspiel).

Das sind Glücksfälle, weil sich die Kulturförderung von der Kunst inspirieren lässt, und nicht umgekehrt. Denn es gibt eine Tendenz, eine Verschiebung, die eher an den Rändern deutlich wird als in den Metropolen: Kulturförderer verhalten sich wie Künstler, während Künstler sich vermehrt wie Kulturförderer im Sinne von Ermöglicher und Ausführende verhalten. Konkret heißt das: Der Geldgeber macht zu viele inhaltliche Vorgaben, verhält sich kuratorisch, während der Künstler dann noch möglichst gut ausführt, damit er beim nächsten Mal auch wieder Förderung kriegt. So wie ich den Wanderlust Fonds verstanden habe, gehört er nicht in diese Kategorie. Man kann ihn allerdings auch missverstehen. Nicht als Rahmenbedingung, eine Partnerschaft zu ermöglichen, sondern als Plattform, auf der man die Völkerverständigung darstellt oder sogar abfeiert. In diesen Fällen wird die Rahmenbedingung zum Inhalt, und die Behörde agiert unfreiwillig künstlerisch. Solche Fälle hat es meiner Ansicht nach durchaus gegeben. Manchmal benimmt sich die Kunst unterwürfiger, als es der politische Agent verlangt.

Es gibt Gründe für diese Tendenz, dass die Kunst als ausführender Arm (vermuteter) politischer Fantasien auftritt. Jeder, der ein bisschen Max Weber oder ein bisschen Systemtheorie gelesen hat, oder einfach jeder Freischaffende auf dem Kulturkarrussell weiß, dass Institutionen viel Zeit damit verbringen, ihren Apparat zu erhalten oder sogar zu vergrößern. Es geht in der Kulturförderung immer wieder um die Kulturförderung, und nicht um die Kunst, schon gar nicht um die Künstler (das gilt genauso für alle journalistischen Institutionen, die ich von innen kennen gelernt habe. ALLE). Auch das lernt man bei der Lektüre von “Kulturinfarkt”: Wer täglich mit Kunst/Kultur in Kontakt kommt, läuft Gefahr, die Künstler zu hassen. Und probiert es deshalb lieber gleich selbst, in Form von inhaltlichen Vorgaben und Projekten, nach denen sich die Kunst zu richten hat. Ein bisschen muss man das auch verstehen: Man hat als Journalist oder als Kulturförderer in der Tat mit viel schlechter Kunst zu tun. Man muss auf alle Seiten hin vermitteln, warum man überhaupt noch Kultur machen muss (in der Zeitung, im Parlament, am Tresen). Und man deliriert irgendwann, entwickelt Fantasien, wie man das reibungsloser organisieren könnte. Damit endlich Ruhe einkehrt. Allein: Kunst handelt nicht von Ruhe.

Wie unverhüllt übergriffige Fördermodelle anderswo sein können, hat mir die Wanderlust-Reise nach Konstanz gezeigt: Thoko Kapiri von Nanzikambe Arts in Malawi erklärte mir, was sein Theater bisher so gespielt hatte. Ibsen, als die Norweger bezahlten. Menschenrechtsthemen, als die Menschnenrechtsorganisationen bezahlten. Vermutlich hat Kapiris Gruppe Wege gefunden, innerhalb dieser unverschämten Vorgaben noch immer Dinge zu finden, die man interessant fand. Das geht ja immer. Nur von der Autonomie der Kunst sollte man auch bei uns seltener reden, wenn man nicht definieren kann, wie die Autonomie konkret aussieht. Kapiri und das Theater Konstanz haben sich für ein Projekt über Entwicklungshilfe entschieden, bezahlt von der Bundeskulturstiftung. Auf den Proben wurden keine Verständigung der Kulturen durch Kultur – Trommeln etc. – gesichtet. Das ist ein Anfang, an dem sich auch manches deutsche Theater orientieren könnte, das, leicht gebückten Ganges, auf die Suche nach Drittmitteln geht.

Der nächste große Flughafen ist Zürich, in 80 Minuten ist man schon da: Konstanz, am Bodensee, Grenzstadt, Einkaufsstadt, zumindest für die Schweizer, die da günstig shoppen, ohne sich fremd zu fühlen (fast alles ist wie bei ihnen: die Sprache, der Lebensstandard – nur halt die Preise nicht). Auch beim Theater Konstanz kommt ein Drittel der Zuschauer aus der Schweiz. Sagt Thomas Spieckermann, der Chefdramaturg, im Ruhrgebiet geboren, in Herne aufgewachsen, eine ganz andere Gegend als dieser schöne fette Süden. Als hätten wir einen Code ausgemacht, tragen wir beide Dramaturgenkluft: schwarze Hemden, schwarze Sonnenbrille, Haare in immerhin unterschiedlichem Grau. Es ist warm, ja heiß. In einer Woche ist Premiere von „Welt 3.0 – Maschinerie Hilfe“, der großen Koproduktion mit Nanzikambe Arts in Blantyre, Malawi. In einer Woche? In acht Tagen! Jeder Tag zählt. Morgen Freitag ist es soweit: 8. Juni. Ich sitze derweil an der documenta in Kassel und schaue über die Auen, wenn man blinzelt ist es ein Urwald. Zweimal blinzeln: Back to Konstanz.

In der Spiegelhalle, zwischen Bahnhof und See gelegen, gibt es die ersten Endproben auf der Bühne.  Clemens Bechtel und Thoko Kapiri teilen sich die Regie. Die Szenen, die auf dem malawischen Dorf spielen, liegen in Kapiris Hand. Meistens zumindest. Doch bald vermischen sich die Regien. Mach Du mal weiter. Sure. Einer malawischen Schauspielerin muss erklärt werden, dass hinter der Bühne ein Bildschirm steht, der alles überträgt. Der deutschen Schauspielerin fehlt ein englisches Wort. Obwohl vier Autoren an diesem Text über Entwicklungshilfe gearbeitet haben, ist in den letzten sechs Wochen noch einmal viel hinzugekommen. Man spricht aber nicht nur Deutsch und Englisch, sondern auch Chichewa, die Alltagssprache in Blantyre. Das ist nicht selbstverständlich. Wenn internationales Geld im Spiel ist, hört man auch meistens Englisch auf der Bühne.

Man sollte „Welt 3.0 – Maschinerie Hilfe“ nicht als melancholisches Stück über die Nutzlosigkeit von Entwicklungshilfe missverstehen. Vor der Probe trinken wir einen Kaffee am See, Thoko Kapiri schüttelt den Kopf: „Nein, das wäre zynisch. Im Stück geht zwar viel schief, aber wir wollen vielmehr zeigen, wie falsch die Erwartungen sind.“ Kapiris Gruppe Nanzikambe Arts hatte davor oft politisches Theater gemacht, es wurden Menschenrechtsthemen behandelt, „weil unser Geld auch von Menschenrechtsorganisationen stammte. Wir sind Teil dieser Maschinerie“, sagt er ohne mit der Wimper zu zucken. Er bleibt auch ganz nüchtern, wenn er erzählt, man habe davor viel Ibsen gespielt, weil die Norwegische Botschaft die Gruppe unterstützte. Wären die Deutschen so dreist, zum Beispiel in Togo eine „Minna von Barnhelm“ zu diktieren, oder meinetwegen ein naturalistisches Schauspiel wie Hautpmanns „Biberpelz“? Ich stelle mir einen Shitstorm über dem Goethe-Institut vor, über dem Auswärtigen Amt oder auch hier im Blog der Kulturstiftung.

So klar – oder unverschämt – sind die Verhältnisse dieses Mal nicht. „Ich hatte langsam genug von diesen politischen Themen, und auch hier verhandeln wir Entwicklungshilfe nicht als Politikum, sondern als Realität auf der untersten Stufe, im Dorf, wenn verschiedene Kulturen aufeinander treffen“, sagt Kapiri. Aber was will man machen, die Politik hat sich selber eingemischt, Entwicklungshilfe ist seit zwei Monaten wieder ein Megathema in Malawi. Im April starb der alte, autoritäre Präsident, der es geschafft hatte, die Entwicklungsgelder, die rund ein Drittel des Staatshaushaltes ausmachen, zu verscheuchen. Seitdem versucht seine Nachfolgerin, die Reformpolitikern Joyce Banda, die internationale Hilfe und Investitionen wieder zurückzuholen. Wenn die Konstanzer Ende Juli mit ihren Kollegen nach Malawi auf Gastspiel reisen, landen sie, ohne es gewollt zu haben, in einem existentiellen Diskurs.

Dabei hat dieses Ablschlussprojekt einen ganz anderen Vorlauf. Cheframaturg Spieckermann, der deutsche Regisseur Clemens Bechtel, der malawische Regisseur Thokozani Kapiri und sein Schauspieler Misheck Mzumura. Zwei Jahre haben sie daran gearbeitet. Wie so oft in solchen Projekten redet man von „Recherche“. Tatsächlich sind die Deutschen drei Mal nach Malawi gereist, sind mit gemischten Projekten im Land getourt, haben Workshops veranstaltet und unzählige Interviews geführt. Und einige dieser Recherchen kehren als Typen wieder im Stück: Der zynische Ingenieur, der zu lange in Afrika war, um in sein Heimatland zurückzukehren, aber dennoch nicht mit den Verhältnissen klar kommt; der afrikanische Dorfchef, der nicht so scharf unterscheidet zwischen Geschenk und Bestechung; die junge Frau, die man einer Sabotage verdächtigt und deren Baby plötzlich auffallend hellhäutig scheint.

Das Beste, was einer interkulturellen Arbeit passieren kann, ist manchmal die Umkehrung der Klischees. Auf die Unterschiede der Schauspielerstile befragt, antwortet Thoko Kapiri: „Meine Leute wundern sich immer, wie emotionalisiert die Deutschen spielen, die gehen völlig auf in ihrer Rolle! Die Malawis sind da cooler und sagen immer, hey, wir spielen nur Theater.“ Nach der Probe weiss der Dramaturg Spieckermann erst nicht so recht, was man nun aus dieser Erfahrung „gelernt“ habe. Und erzählt dann, wie das Theater Konstanz in der nächsten Saison unbaubedingt auf das Stammhaus verzichten muss. „Wir spielen dann auch in Gemeindesälen“. Ist das nicht teuer, jedes Mal die Technik neu zu stemmen? „Ach,“ winkt Spieckermann ab, „wir fahren die Bühnenbilder herunter, alles wird sehr einfach werden. Ha, doch was gelernt in Afrika!“ Leute aus dem Ruhrgebiet sind in der Regel schon so nicht sofort aus der Ruhe zu bringen. Aber vielleicht haben Spieckermann und Co. in Afrika noch mehr Geduld gelernt. Oder Hartnäckigkeit. Jedenfalls hört Afrika am Theater Konstanz nicht einfach zu existieren auf, nur weil der Wanderlust Fonds der Bundeskulturstiftung nun ausläuft. Es geht weiter, von See zu See.