‘’We stay when the others leave’’, is a line quoted from one of the lady Africans working in a German NGO Office, in the play World 3.0: The Aid Machinery. In the scene, the young lady explains or rather complains how she does the same kind of work that her European colleague does, but gets half the European salary.

But The Aid Machinery is not a play about how people of different races work and get paid in different offices and organizations. It is a play about the conflicts that arise between African and European communities on the basis of Development Aid. It focuses more on how funds get misused and how a lot of people get negatively affected by it.

In the play, an African village is given money to help construct a powerhouse which will help generate electricity for the whole village. It is the coming of this money that cause a lot of conflicts because of  the people that the NGO must first please with the money, in order to freely work on the project, which in the end does not help constructing the powerhouse.

The Aid Machinery, a nine cast play, directed by Clemens Bechtel and Thokozani Kapiri had its premier on the 8th of June, after having eight weeks of rehearsal. It is a play that brought together different funders of both Theatre and Development Aid to come and witness the reality of Development Aid.

(O’tooli Masanza)

posted by Tobi Mueller
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In der westlichen Welt beruft man sich gerne auf die Autonomie der Kunst. Frei sei sie, heißt es reflexhaft. Die hohen Kultursubventionen, gerade für das Theater, dienten dazu, die Hoheit der Kunst zu wahren, und diese nicht etwa allein an den Markt zu delegieren. Auch nicht an den politischen Träger, der diese Kultursubventionen legitimiert. So schön das klingt, das sind ein Stück weit stets Sonntagsreden, wenn das heißt: sich auf etwas berufen, das man schon lange nicht mehr konkret versteht. Denn selbstverständlich wird auch Kunst in Abhängigkeitsverhältnissen produziert. Mal in freieren, mal in unfreieren. Im internationalen Vergleich gibt es in Deutschland für die Theaterkunst vergleichsweise paradiesische Rahmenbedingungen. Dennoch: Die Rede, die all dies abbrechen will, geistert schon längst durch Kunst und Politik. Ein Buch wie der vieldiskutierte “Kulturinfarkt” bringt das nur noch einmal besonders populistisch – bei tatsächlicher Lektüre auch: dadaistisch unverständlich – auf den Punkt. Logisch, dass die Angst vor diesem Populismus auch Auswirkungen hat auf die Kunst selbst.

Was bedeutet das für die Theater? Und für ein Projekt wie den Fonds Wanderlust? Für den Alltag einer Bühne bedeutet es in der Regel noch nicht die Welt. Die Mehrzahl der Premieren und das Repertoire unterliegen zwar immer stärker Auslastungsvorgaben, Zwänge gibt es also auch da, Angst sowieso. Kenntlicher wird das Abhängigkeitsverhältnis, wenn ein Haus die Mittel anderswo besorgen muss, weil weder die wiederkehrende Subvention noch die Eigenfinanzierung dafür ausreichen. Das Zauberwort heißt dann: Drittmittel. Nicht wenige Häuser prägen ihr Profil entscheidend mit Projekten, die nur dank Drittmitteln möglich werden. Niemand hat diese Kunst der Geldbeschaffung in den letzten zehn Jahren erfolgreicher betrieben als Matthias Lilienthal mit dem Hebbel am Ufer in Berlin, kurz HAU.

Lilienthals Intendanz ist ein gutes Beispiel, wie man dabei unabhängig bleiben kann, auch wenn vereinzelte Konzessionen an die jeweilige Kulturbehörde nicht ausbleiben. Natürlich wissen die Antragsschreiber, wer in welchen Jurys sitzt, wie man das entsprechend zu formulieren hat, wo man mit welchem Thema eher durchkommt. Was am Ende dabei herauskommt, steht aber jeweils auf einem anderen Blatt. Mit einer Mischung aus Pragmatismus, Schlitzohrigkeit und der unplanbaren Ereignishaftigkeit jeder künstlerischen Produktion, die den Namen verdient, sucht man sich einen Weg, der den Geldgeber nicht erzürnt und dennoch das Profil des Hauses nicht nach Belieben biegt. In den besten Fällen sind Theaterprojekte die Keimzellen für spätere Förderprojekte: Was die Kammerspiele in München mit dem Stadtteilprojekt “Bunny Hill” oder Lilienthals HAU in Permanenz probiert haben, hat seine Spuren in zwei Fonds der Bundeskulturstiftung hinterlassen (Wanderlust und Heimspiel).

Das sind Glücksfälle, weil sich die Kulturförderung von der Kunst inspirieren lässt, und nicht umgekehrt. Denn es gibt eine Tendenz, eine Verschiebung, die eher an den Rändern deutlich wird als in den Metropolen: Kulturförderer verhalten sich wie Künstler, während Künstler sich vermehrt wie Kulturförderer im Sinne von Ermöglicher und Ausführende verhalten. Konkret heißt das: Der Geldgeber macht zu viele inhaltliche Vorgaben, verhält sich kuratorisch, während der Künstler dann noch möglichst gut ausführt, damit er beim nächsten Mal auch wieder Förderung kriegt. So wie ich den Wanderlust Fonds verstanden habe, gehört er nicht in diese Kategorie. Man kann ihn allerdings auch missverstehen. Nicht als Rahmenbedingung, eine Partnerschaft zu ermöglichen, sondern als Plattform, auf der man die Völkerverständigung darstellt oder sogar abfeiert. In diesen Fällen wird die Rahmenbedingung zum Inhalt, und die Behörde agiert unfreiwillig künstlerisch. Solche Fälle hat es meiner Ansicht nach durchaus gegeben. Manchmal benimmt sich die Kunst unterwürfiger, als es der politische Agent verlangt.

Es gibt Gründe für diese Tendenz, dass die Kunst als ausführender Arm (vermuteter) politischer Fantasien auftritt. Jeder, der ein bisschen Max Weber oder ein bisschen Systemtheorie gelesen hat, oder einfach jeder Freischaffende auf dem Kulturkarrussell weiß, dass Institutionen viel Zeit damit verbringen, ihren Apparat zu erhalten oder sogar zu vergrößern. Es geht in der Kulturförderung immer wieder um die Kulturförderung, und nicht um die Kunst, schon gar nicht um die Künstler (das gilt genauso für alle journalistischen Institutionen, die ich von innen kennen gelernt habe. ALLE). Auch das lernt man bei der Lektüre von “Kulturinfarkt”: Wer täglich mit Kunst/Kultur in Kontakt kommt, läuft Gefahr, die Künstler zu hassen. Und probiert es deshalb lieber gleich selbst, in Form von inhaltlichen Vorgaben und Projekten, nach denen sich die Kunst zu richten hat. Ein bisschen muss man das auch verstehen: Man hat als Journalist oder als Kulturförderer in der Tat mit viel schlechter Kunst zu tun. Man muss auf alle Seiten hin vermitteln, warum man überhaupt noch Kultur machen muss (in der Zeitung, im Parlament, am Tresen). Und man deliriert irgendwann, entwickelt Fantasien, wie man das reibungsloser organisieren könnte. Damit endlich Ruhe einkehrt. Allein: Kunst handelt nicht von Ruhe.

Wie unverhüllt übergriffige Fördermodelle anderswo sein können, hat mir die Wanderlust-Reise nach Konstanz gezeigt: Thoko Kapiri von Nanzikambe Arts in Malawi erklärte mir, was sein Theater bisher so gespielt hatte. Ibsen, als die Norweger bezahlten. Menschenrechtsthemen, als die Menschnenrechtsorganisationen bezahlten. Vermutlich hat Kapiris Gruppe Wege gefunden, innerhalb dieser unverschämten Vorgaben noch immer Dinge zu finden, die man interessant fand. Das geht ja immer. Nur von der Autonomie der Kunst sollte man auch bei uns seltener reden, wenn man nicht definieren kann, wie die Autonomie konkret aussieht. Kapiri und das Theater Konstanz haben sich für ein Projekt über Entwicklungshilfe entschieden, bezahlt von der Bundeskulturstiftung. Auf den Proben wurden keine Verständigung der Kulturen durch Kultur – Trommeln etc. – gesichtet. Das ist ein Anfang, an dem sich auch manches deutsche Theater orientieren könnte, das, leicht gebückten Ganges, auf die Suche nach Drittmitteln geht.

Vom ersten Tag bis zur Premiere und dem Gastspiel in Zagreb

Von Januar bis Mai probte der »Klub der jungen Pioniere« am Staatstheater Braunschweig an seinem Projekt zum Traum vom Fliegen. Im Rahmen des Kooperationsprojektes »Achtung: Pioniere!« entstand auch am Partnertheater z/k/m/ in Zagreb ein ähnlicher Klub. Austauschgastspiele und Begegnungen der Jugendlichen aus den Klubs der beiden Theater folgten im Juni und Juli. Nun liegt die Arbeit hinter uns. Die Jugendlichen aus Braunschweig blicken noch einmal zurück auf die letzten sechs gemeinsamen Monate.

»Der Spielklub war eine der schönsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Ich kam ganz alleine am ersten Tag des Workshops zum Staatstheater und hatte erst Angst, niemanden dort zu treffen und nur Gruppen vorzufinden, die sich schon kannten. Doch es kam alles ganz anders: Ich fand schnell Freunde und wir verstanden uns untereinander sehr gut. Wir haben in der Zeit sehr viel Erfahrungen mit Schauspiel gemacht und es kam mir vor, als wäre der Spielklub nur eine Woche lang gewesen.« (Mona Rau, 15 Jahre)

»Eigentlich hatte ich an dem Samstag des Auswahlworkshops einen Zahnarzttermin, aber da bin ich gar nicht hingegangen. Irgendwie wusste ich gar nicht, dass es so toll werden würde!« (Leah Kiehne, 15 Jahre)

»Ich habe angefangen und hatte nur einen Satz im Kopf: ›Was sind Pioniere?‹. Ich habe viel gelernt, viel. Und jede Minute hat Spaß gemacht.« (Raja Jeremias, 14 Jahre)

»Schon der Auswahlworkshop war es wert, wir schmissen uns alle gleichzeitig auf den Boden, rollten uns umher oder hüpften wie Affen und keiner weigerte sich, sondern alle stellten sich der Herausforderung. Es gab natürlich auch Zeiten in denen wir den ganzen Tag lang geprobt haben. Es war sehr anstrengend, aber auch das gehört dazu, wenn man etwas schaffen möchte.« (Louisa Martens, 18 Jahre)

»Am Anfang, als wir reinkamen, waren wir fast alle alleine, aber unzählige Impros mit engem Körperkontakt und Pausen mit Essen, haben uns zu einer fast unzerstörbaren Gruppe heranwachsen lassen.« (Lenert Neuber, 15 Jahre)

»Die Ausarbeitung des Stückes hat auch viel Spaß gemacht, und war länger als jeder Workshop, den ich je mitgemacht habe. Die Premiere war sehr aufregend, doch es war auch traurig, dass ich dann wusste, dass die Gruppe bald beendet ist.« (Jakob Stühff, 13 Jahre)

»Es hat unglaublichen Spaß gemacht, gleich vom 1. Tag an … es war stressig und manchmal auch sehr anstrengend – ABER ich würde es immer wieder tun! Ich habe so tolle Leute kennen gelernt! Ich werde in 10 Jahren noch an die wundervolle Zeit denken.« (Franziska Marth, 18 Jahre)

»Die Zeit verflog – zum Thema passend.« sagt Louisa Martens (18 Jahre). Und dann kam nach drei Aufführungen in Braunschweig schon der Austausch mit dem kroatischen »Klub der jungen Pioniere«.

»›8 neue Freundschaftsanfragen‹! so stand es vor einigen Wochen in meinen Facebook Nachrichten. Als ich nachschaute, waren es nur Anfragen von kroatischen Jugendlichen. ENDLICH! Ich schrieb mit einigen von ihnen und konnte es kaum erwarten, sie endlich zu sehen. Sie würden zu uns nach Braunschweig kommen und wir zu ihnen nach Zagreb. Und wir würden sie Theater spielen sehen und selbst in Zagreb aufführen! Ein Abenteuer! Wir fühlten uns am Flughafen fast wie echte Schauspieler, die zu einer Produktion im Ausland fliegen.« (Mona Rau, 15 Jahre)

»Als meine kroatische Austauschspielerin bei mir war, kam es mir vor, als ob sie meine beste Freundin war. Auch das Englisch sprechen, hat mir sehr viel Spaß bereitet. Und sie hat mir viele kroatische Wörter beigebracht!« (Franziska Marth, 18 Jahre)

»Als Klara bei mir war, haben wir mein komplettes Zimmer mit Händen bunt gemacht. Genial, wie verrückt!« (Raja Jeremias, 14 Jahre)

»Es war zwar MEGA heiß in Kroatien und denken konnte man da erst recht nicht, aber es war einfach total schön da. Wie ein Kurzurlaub. Es kam mir viel länger vor, als nur ein Wochenende.« (Leah Kiehne, 15 Jahre)

»Immer wenn wir uns trafen, hatten wir Spaß und haben gemeinsam gefeiert.« (Lenert Neuber, 15 Jahre)

»Ich bin super glücklich über die Zeit, die wir zusammen hatten.« (Joe Ehlers, 14 Jahre)

Raja Jeremias (14 Jahre) sagt zum Schluss: »Aber schon schade, jetzt sind alle super Freunde geworden und jetzt hört alles auf.« Und Joe Ehlers (14 Jahre) fügt hinzu: »I had the time of my life!«

Heute morgen um 11.00 Uhr am Braunschweiger Hauptbahnhof:

Die jungen Pioniere startklar zum Aufbruch in die kroatische Partnerstadt Zagreb. Nach dem Besuch der jungen Kroaten in der vergangenen Woche, statten die 9 Jugendlichen nun ihrem Pendant einen Besuch ab. 

Zu sehen ist die Produktion des ”Klubs der jungen Pioniere” am Samstag, den 30.06.12 um 18 Uhr im z/k/m/ Zagreb.

 

Der kroatische »Klub der jungen Pioniere« war am Wochenende zu Gast in Braunschweig. Im Rahmen des Kooperationsprojektes »Achtung: Pioniere!« zwischen dem Staatstheater Braunschweig und dem Theater z/k/m/ aus Zagreb entstanden neben den zwei Uraufführungen im Schauspiel auch in beiden Städten Jugendklubs zum Thema Fliegen. Die zehn kroatischen Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren waren bei den Familien des Braunschweiger »Klubs der jungenPioniere« untergebracht.

Neben den Proben und der Aufführung ihres Stückes »Leti, leti«, welches auf den Spiel »Alle … fliegen hoch« basiert, galt es die Stadt zu erkunden, gemeinsam zu grillen und natürlich eine Premierenfeier zu feiern! Jetzt sind alle bereits auf dem Rückflug. Aber schon nächstes Wochenende gibt es eine Wiedersehen, wenn der Braunschweiger »Klub der jungen Pioniere« in Zagreb gastiert. Und nach all der Recherche und dem Arbeiten zum Thema Fliegen,wird dann auch endlich mal geflogen!

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