posted by Petra Kohse
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There it was again, this time at the HAU in Berlin for a guest performance of Jan Klata’s “The Promised Land” by the Polski Express from Wrocław – that good, old simultaneous translation piped in over earphones. At the cloakroom you swapped your ID for the device, switched it to the right channel, stuck in an earbud, letting the other one hang down (in order to hear what they said on stage), and then hoped it would work. Hoped, that is, that the translator’s voice (Agnieszka Grzybkowska’s at the HAU) would be so unobtrusive and intrinsic to the performance that it could be perceived as a natural processing station for all that was said en route from the stage to the brain. It’s best when she (for some reason, the translator always seems to be a she) is not a native speaker of German, but has a slight accent from the country where the play originates. Ever since I watched the guest performance of Lew Dodin’s small-town saga “Brothers and Sisters” by the St. Petersburg Maly Teatr at the Theater der Welt festival in Hamburg in 1989, I’ve associated world theatre with this useful, monotone, charmingly accentuated voice in my ear that makes me feel I’ve listened to (and understood) the real-time dialogue on stage. Compliments to those simultaneous translators!
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Die letzten drei Wochen gehörten in Berlin eindeutig dem polnischen Theater. Beim bereits dritten Polski Express im HAU gastierten u.a. Handkes “Kaspar” von Barbara Wysocka, “Das gelobte Land” von Jan Klata und “Apol(l)onia” von Krzysztof Warlikowski: ein junger Formversuch, eine politisch deutliche, ästhetisch eher plakative Stellungnahme zur Geschichte und eine intelligente, kraftvolle, aber auch etwas sentimentale Breitwandcollage zum Thema Opfer-Sein und Opfer-Bringen. Da hatte man innerhalb weniger Tage den Nachwuchs, das in Polen bereits etablierte politische Theater und den europäischen Festivalstar vor Augen.

In der Volksbühne war im Rahmen eines Spanien-Schwerpunkts letzten Sonntag dann das Madrider Teatro de la Abadía mit “Fin de Partida” zu sehen – Becketts “Endspiel” in einer psychologisch erlesenen, gewissermaßen goldgerahmten Inszenierung von Krystian Lupa, einem (wie sagt man es anders?) polnischen Altmeister, der sich auf Konrad Swinarski und Tadeusz Kantor bezieht. Und gestern wurde im Maxim Gorki Theater  “Czekajac na Turka” (“Warten auf den Türken”) von Andrzej Stasiuk gezeigt, eine Produktion des Stary Teatr Krakau, inszeniert vom Intendanten Mikolaj Grabowski (der als ein in den 40er Jahren Geborener zur Lupa-Generation gehört).

Jan Peszek als Ex-Grenzer auf dem Schlagbaum über schaumigem Boden. Foto: Kornecki


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Peter Spuhler und Jan Linders

Eigentlich wurzelt die Idee zu einem Wanderlust-Projekt mit Israel ja in der Musik. Jan Linders, der Heidelberger Schauspieldirektor und künstlerische Leiter sowohl des Stückemarkts als auch des Familienbande-Projekts erzählt die Geschichte nach Ende des ersten Autorentages an einem der Biertische vor dem Zwinger. 2004 hatte er gemeinsam mit Stephan Barbarino ein Stück über und für Giora Feidman, den Klarinettisten geschrieben: „Nothing but Music“. Und dafür natürlich in Israel recherchiert. Danach entwickelte er die Idee zu einem Film über Musiker in Jerusalem auf beiden Seiten der Mauer. Aus Geldmangel ist daraus bisher nichts geworden. Aber das Thema war da. Ein Land war gefunden, das voller Rätsel und offener Fragen steckt und das zugleich „das bekannteste und unbekannteste der Welt“ sei.


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Oder doch alles anders? Unterscheidet sich die Begegnung von Israelis und Deutschen der jeweils Dritten Generation doch nicht von der zwischen, sagen wir: Israelis und Franzosen? Nein, tut sie nicht, sagte der Regisseur Stéphane Bittoun gestern abend im Heidelberger Zwinger beim Publikumsgespräch nach der Uraufführung von „Undercover Tel Aviv“ im Rahmen des Heidelberger Stückemarkts. „Wenn sich ein deutscher und ein israelischer Schauspieler Mitte Dreißig in Israel treffen, sagen sie: ‚Hej, du bist auch Schauspieler – was spielst du?’“
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Heidelberger Cover-Keks

Die Butterkekse mit der israelischen Flagge als Zuckerguss sieht man in Heidelberg derzeit überall. Auf dem Spielplan des Theaters, auf den schwarzen Shirts  der Theater-Mitarbeiter, und bei der Eröffnung des Heidelberger Stückemarkts wurden sie nach den Vorstellungen auf dem silbernen Tablett sogar in echt und zum Reinbeißen angeboten. Wobei die kulturelle Botschaft dieser kulinarischen Schichtung keineswegs eine Erfindung des Stückemarkt-Teams um Schauspielchef Jan Linders ist. Vielmehr habe eine israelische Kollegin den Keks während einer Recherche für das Gemeinschaftsprojekt “Familienbande” in Heidelberg gefunden, erzählte Nina Steinhilber, die Dramaturgin der ersten Familienbande-Produktion „They call me Jeckisch“. Angeboten von einer privaten Keksverziererin, die jetzt für die Eröffnung in größerem Stil tätig wurde.


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