“Landscape With The Fall”

Eine Geburt und eine Gesellschaft im Umbruch – beides ist verbunden mit Schmerz, Angst, Realitätsflucht. Normalität und Katastrophen, Alltag und Revolution versammelt in einem Bild. Das GemäldeLandschaft mit dem Sturz des Ikarus” des flämischen Malers Pieter Bruegel d. Ä. bildet Ausgang und Ende eines Theaterstücks. ”Landscape with the Fall”, der Theatertext der Kroatin Ivana Sajko, ist Grundlage dieser Uraufführung zum Festival der Kulturen in Braunschweig. Szenische Bilder, vorgetragenen Gedanken und Träume sind die Bausteine des Stücks. Auf der Bühne: keine klar erkennbaren, handelnden und sprechende Personen. Statt dessen nutzt Regisseurin Daniela Löffner eimerweise Farben und Papierbahnen und die Körper der Schauspieler als Leinwand.

“Landscape with Fall” ist eine Wanderlust-Produktion, die im Rahmen des Kooperationsprojektes Achtung Pioniere! zwischen dem Staatstheater Braunschweig und dem z|k|m| Zagreb entstand.

You need to install or upgrade Flash Player to view this content, install or upgrade by clicking here.

Im Theater 3. Stock hat P14, das Jugendtheater der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz unter Leitung von Vanessa Unzalu Troya , in dieser Spielzeit Quartier bezogen. Eine klapprige Bühne, ein weißer Raum im Raum wurde installiert, über einer Tür steht „Empört uns!“. P14 hat sich ein Laboratorium gebaut für das Spiel mit Themen und szenischem Material. Die Einladung zum Mitmachen ist  wunderbar einfach: Kommt mit dem, was ihr habt! steht auf der Website.

Im Januar wurde die „Ich-mach-nicht-mehr-mit-Trilogie“ vorgestellt, entstanden in Auseinandersetzung mit Bertolt Brechts Material „Fatzer“ und aufgeführt im Rahmen der Theaterpartnerschaft der Volksbühne mit dem Teatro Stabile di Torino.

In der Regie von Lisa Brüning entwickelten Immanuel Ayx, Yannick Fischer, Friederike Hirz, Sten Jackolis, Anna Krell und Anna Matz Teil 1 der Trilogie, in dem es um Individualität und Egoismus, um Fleisch und Körper, um Wert und Verwertbarkeit, um Selbstdarstellung und Humankapital, um die Sehnsucht, nach Hause zu gehen und den inneren Kriegszustand ging, aus dem schwer zu desertieren ist : Wir müssen einen klaren Kopf behalten, ruhig bleiben, uns etwas Gutes tun. Wir müssen durchhalten. Wir müssen uns schmücken, präsentieren und darstellen. Wir müssen echt sein. Wir müssen jemand sein, überall. Wir müssen anders sein. Wir müssen wir selbst sein und dieses Selbst vertreten… um jeden Preis. Und wir haben’s im Griff. Das müssen wir auch. Denn wir sind das Fleisch.

Jetzt wurde „Ich-mach-nicht-mehr-mit-Trilogie Teil I: Fleisch“ von P14 als eines von 8 Siegerprojekten zum 33. Theatertreffen der Jugend eingeladen. Das Festival findet vom 25. Mai bis zum 2. Juni in Berlin statt. http://blog.theatertreffen-der-jugend.de/

Wir wünschen P14 maximalen Erfolg, aber mehr noch: Viel Spaß!

VOLKSBÜHNE italienisch beflaggt! Berliner und Turiner Theatermacher treffen sich zum FATZER MATERIALLAGER 19. bis 21. Januar 2012

Unser Partnertheater “La Baracca” lädt jedes Jahr am 1. Mai Jugendliche aus Spielclubs ein, eine Performance gemeinsam in 3 Tagen zu erarbeiten und im Parco delle Mondine in Medicina (25 km von Bologna entfernt) aufzuführen. 2011 waren unter den 60 Jugendlichen auch 5 aus dem Spielclub 3 des Jungen Ensemble Stuttgart. Thema der Performance war Sport und Moral: “Che vinca il migliore! .. Ció, speremo de no!” (“Möge der Bessere gewinnen! … Ich hoffe nicht!”) Hier ein paar Eindrücke dieser Theaterreise:

“Als ich nach Italien fuhr, konnte ich kein bisschen Italienisch. Jedoch konnte ich stolz vorweisen, dass ich den Propaganda-Song des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gelernt hatte. Als ich in Italien ankam, informierte ich mich schnell über die politische Stimmung in Bologna. Sie war definitiv nicht Pro-Berlusconi. In den nächsten 2 Tagen stimmte ich gelegentlich das Lied an, konnte aber an den überraschten Blicken der anderen Jugendlichen erkennen, dass dies wohl nicht ihr Musikgeschmack war. Am letzten abend in Medicina, dem Ort wo das Theaterfestival stattfand, saß ich draußen mit einer Gruppe aus Bergamo. Um uns herum saßen viele erwachsene Leute, die ich noch nie gesehen hatte. Wir sangen gemeinsam mit der Gruppe aus Bergamo diverse Lieder von Oldies bis zu aktueller Musik. Das italienische Bier flüsterte mir zu, dass nun der Moment gekommen war, das Lied, dass ich gelernt hatte, anzustimmen. Plötzlich wurden die Stimmen um mich herum leiser, ich drehte mich um und ein paar Leute blickten überrascht herüber. Die Blicke sagten mir alles. Schnell redete ich auf Englisch weiter, laut genug sodass jeder hören konnte, dass ich nicht von hier bin. Dieser Moment zeigte mir, dass ich das nächste Mal besser etwas von Eros Rammazotti lernen werde.” Lee Kensok
Read more...

Was für eine Woche! Seit dem 29. Oktober ist unser türkisch-deutsches Festival im Gange – im Mittelpunkt steht die vom Fonds Wanderlust geförderte Produktion Cabinet – ein türkisch-deutscher Theaterbasar in Kooperation mit dem freien Istanbuler Theater garajistanbul.

Cabinet ist ein Stück, in dem 15 Künstler aus beiden Ländern über das deutsch-türkische Verhältnis forschen. Das Material dieses türkisch-deutschen Theaterabends entstand aus Recherchen der Beteiligten: Die Deutschen erkundeten die türkische Realität in Istanbul, die Türken erforschten die deutsche Realität in Freiburg. Abenteuerliche Begegnungen und Missverständnisse wurden über ein Jahr protokolliert und kulminieren in einer gemeinsamen Stückentwicklung. Wie blicken die jeweils anderen auf die eigene kulturelle Identität, wie werden die eigenen Ikonen umdefiniert? Wie ändert sich der Blick auf das Eigene? Zwanzig Figuren aus dem Fundus der kulturellen Identitäten beider Länder – von Helmut Kohl bis Bülent Ersoy – treffen an diesem Abend aufeinander. Das Theater Freiburg kooperiert in diesem Projekt mit der garajistanbul, dem ersten politisch unabhängigen und renommiertesten interdisziplinären Spielort der Türkei, gegründet 2007 vom dem Künstlerpaar Mustafa und Övül Avkiran.

Eine zentrale thematische Diskussion stand am 3. November auf dem Programm und setzte sich mit der politischen Realität auseinander setzt: “Deutschland – Türkei, eine Zukunftsbeziehung?” Mit dabei waren Kai Strittmatter, Türkei-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, Seyran Ateş, Anwältin und Frauenrechtlerin, der freie Journalist Eren Güvercin sowie Serap Celen.
Um aktiv die jeweils andere Kultur im Alltag abseits der Politik kennen zu lernen, finden im Rahmen des Festivals außerdem Akademien statt, in denen über türkische und deutsche Stereotypen debattiert und so manches Klischee humorvoll näher betrachtet wird. Stichwort Gartenzwerge…

Percussionist Murat Coskun, Sängerin Bernadette La Hengst und die türkische DJane Ipek bereichern das Festival mit Konzerten. Außerdem zu Gast: die tanzenden Derwische aus Istanbul.
Zweisprachige Lesungen von Murat Uyurkulak, der aus seinem Werk “Zorn” las, und Bestsellerautorin Ayse Kulin, die ihr Buch “Der schmale Pfad” vorstellte, liessen die Zuhörer zwischen der deutschen und türkischen literarischen Welt wandeln.
Read more...

Older Posts