Das Huajuyuen-Theater in Qingdao und die Kammerspiele Paderborn aus Deutschland, arbeiten seit zwei Jahren an ihrer gemeinsamen Inszenierung “Long Ya” welche am 11. Juni 2011 in Qingdao uraufgeführt wird. Im Rahmen dieser Partnerschaft gibt es eine Begegnung beider Länder in Literatur und Gesprächen, zunächst in Qingdao und im November 2011 in Paderborn.

“Stille ist der Klang des Abschieds…”
Gedichte aus Deutschland und China. In deutscher und chinesischer Sprachen von der Tang-Dynastie bis in die deutsche Gegenwart

Überbordend vital, voller Lust und Witz sind die Gedichte der Klassiker deutscher und chinesischer Kultur, die die beiden Schauspieler Wolfgang Menardi und Wang Ke vortragen.
Von Liebe und Sehnsucht wird gesprochen und über erfülltes und unerfülltes Glück. Über die Höhen und Abgründe dazwischen geht es in den Gedichten von Heine, Hesse, Eichendorff, Domin, Kaleko, Li Bai oder Zu Xhimo. Von der “Nähe des Geliebten”, der “Sehnsucht nach Camebridge” oder einer “Zärtlichen Nacht” wird erzählt.
Read more...

Kommunikation- und Übersetzungsherausforderungen prägen die ersten Arbeitstage – selbst einfache Theatervorgänge übersetzen zu lassen, sind ein zeitraubendes Abenteuer. Während der Proben klingeln zu unserer Überraschung ständig Handys, aber keiner der Angerufenen ist peinlich berührt, wie das bei uns der Fall wäre, die Anrufe werden selbstverständlich entgegengenommen und es wird telefoniert. Mir unbekannte Menschen kommen in die Proben, unterhalten sich und gehen dann wieder. Trotz der Unruhe und des ständigen Geräuschpegels können die chinesischen Schauspieler aber völlig konzentriert arbeiten. Ich nehme an, dass diese Fähigkeit der tonalen Sprache der Chinesen geschuldet ist – meine Irritation weicht Bewunderung, – aber die Frage in welchem Film ich gelandet bin, läßt mich nicht los.

Doch des Rätsels Lösung klärt sich schnell: „Kung–Fu“, das Genre ist klar.

Auf meine Bitte an den chinesischen Choreographen, doch ein gemeinsames Körpertraining für die deutschen und chinesischen Schauspieler zu gestalten, fliegen die chinesischen Schauspieler nur so durch die Luft, da werden in einem Tempo Räder und Pirouetten geschlagen, dass mir der Atem stockt. Unsere deutschen „Agenten“ sehen „alt“ aus neben ihren chinesischen Kollegen. Und jetzt stelle ich mir die Frage, ob ein chinesischer James Bond nicht sehr viel glaubwürdiger wäre.


Read more...

Wir fliegen nach China und spielen dort Theater mit chinesischen Kollegen des Huajuyuan Theaters in Qingdao! Klar war Folgendes: Wir würden in deutscher, die Kollegen in chinesischer Sprache spielen.

Wie nähert man sich so einem zweisprachigen Projekt eigentlich an?

Wir probten Szenen unseres gemeinsamen Stückes “Das weiße Zimmer”, begannen mit “Kinderspielen” um das Eis zu brechen und die Namen zu lernen, begannen immer mit einem 45-minütigem Aufwärmtraining. Das chinesische Theater wirkt fremd, visueller, akrobatischer; unsere chinesischen Kollegen sind sehr körperlich. Und fit! Insgesamt ist mehr Bewegung in den Stücken, Gefühle werden groß gezeigt.

Auf Knopfdruck können sie alles spielen; sehr schön zu sehen beim Scharade spielen! Baum, Donner und Blitz oder ein Krebs werden blitzschnell mit dem ganzen Körper umgesetzt.


Read more...

Qingdao. Eine Stadt in den Vorkriegswirren. Ein junger Deutscher muss seine chinesische Heimat verlassen, zurück lässt er Mei Lin – seine große Liebe. Mit im Gepäck: Ein sprechender Drachenzahn und die Erinnerung an die Stunden mit Mei Lin. 60 Jahre später macht sich seine Enkeltochter auf den Weg zurück nach Qingdao, auf den Spuren des Großvaters und seiner verlorenen Heimat. Im Gepäck die Erinnerungen des Großvaters; an ihrer Seite der Drachenzahn, der ihr den Weg zu Mei Lin weisen soll.

So lässt sich unser Stück „Das weiße Zimmer“ zusammenfassen, das der in Berlin lebende Schweizer Autor Andreas Sauter extra für unsere Kooperation mit dem Huajuyuan-Theater in Qingdao geschrieben hat.

Das Stück wird zweisprachig mit einem deutsch-chinesischen Ensemble aufgeführt. Eine Delegation unseres Theaters – zwei Schauspieler, Dramaturgin, Gewandmeisterin, Bühnenbildner, Autor und Regisseurin – ist zur Zeit in Qingdao – um die Kollegen und das Haus kennenzulernen, um das Stück zu entwickeln und um zu proben.

Wir haben den Autor Andreas Sauter zu seinem Stück befragt: nach seinem Interesse an dem Stoff, seinen Erfahrungen in China, nach den Unterschieden von deutscher und chinesischer Theatertradition.

„Das weiße Zimmer“ basiert auf einer wahren Begebenheit. Wie sind Sie auf diese Geschichte gestoßen, was hat Sie an der Geschichte um den Drachenzahn interessiert?

Andreas Sauter: Das Theater in Qingdao und das Theater Paderborn haben auf der Suche, was gut für eine Begegnung und einen Austausch zwischen den beiden Ländern wäre, im gemeinsamen Gespräch diese Geschichte gefunden und kamen mit ihr auf mich zu.

Es ist die Geschichte von einem englischen Jungen, der China während des 2. Weltkriegs, als er 5 Jahre alt war, verlassen musste. Als Erinnerung hat er einen Drachenzahn aus dem Museum in Qingdao gestohlen und mitgenommen, der sich später als Krokodilzahn entpuppt hat. Ein Leben lang hatte er deswegen ein schlechtes Gewissen, und als er 70 wurde, hat er den Zahn zurück gebracht und wurde in China gefeiert als ein Held der Ehrlichkeit. Im Zeichen der Völkerverständigung.

Das Ganze sollte natürlich auf einen deutschen Jungen oder ein deutsches Mädchen übertragen werden.


Read more...

Das Huajuyuan begrüßt die Kammerspiele

Unser Theater in Paderborn und das Huajuyuan-Theater in Qingdao/ China sind mit unserem Projekt Wie der Zahn des Drachen nach China zurückkam (Arbeitstitel) gefördert worden. Qingdao, als Musterkolonie von Kaiser Wilhelm II geplant, ist heute eine moderne, boomende Großstadt mit 2,3 Millionen Einwohnern. Während uns die gute Nachricht über die Förderung schon erreichte, muss die frohe Botschaft nun an die chinesischen Kollegen gemailt werden.


Read more...