Privet! Dobro poschalowatj! Hallo! Herzlich willkommen! Mit Flaggen, Begrüßungsplakaten, viel Aufregung und noch mehr Neugier begrüßte das Theater Erlangen vor wenigen Wochen die russischen Kollegen aus Sankt Petersburg vom Teatr Pokoleniy. Endlich sich face to face gegenüberstehen, facebook-Kommunikation, blecherne Telefongespräche und instabile skype-Verbindungen vergessen und anfangen, gemeinsam am Tisch und auf der Probe zu arbeiten.

SUMSUM² hat am 24. Juni Premiere am Theater Erlangen und viel ist schon passiert. Für jeden Mitwirkenden ist es ein außergewöhnliches Projekt. Manchmal prallen tatsächlich Kulturen, Temperamente, Vorurteile und Klischees aufeinander (man sagt gar nicht Nastarowje beim Anstoßen in Russland u. a.), die es auszuräumen, umzusetzen und zu verwerten gilt. Schließlich geht es in dem Stück der Schweizer Autorin Laura de Weck um zwei Liebesglück-Suchende, die in Deutschland bzw. Russland hoffen, die große Liebe zu finden, auch ohne die Sprache des anderen zu sprechen. Dafür gibt es eine wohlwollende Schwester, die bei der Verständigung gern behilflich ist. Wie auf unseren Proben, wo zwischen Regie und Schauspielern deutsch bzw. russisch gesprochen wird und eine Übersetzerin alles in die jeweils andere Sprache übersetzt. Dadurch dauert eine Erklärung doppelt so lang und Geduld ist eine Eigenschaft, an deren Vergrößerung wir weiter arbeiten. Da bekommt der Spruch „mit Hand und Fuß reden“ plötzlich eine Bildlichkeit … Sollte man sich doch, auch ohne die Sprache des anderen zu verstehen und zu sprechen, näher kommen können? Im Stück wird zudem die These aufgestellt, dass, egal wo man auf der Welt ist, wenn man „Summ Summ“ sagt, jeder versteht, dass eine Biene gemeint ist. Mal Ausprobieren!

Wir sind gut gestartet und können es kaum erwarten, bis die Kollegen aus Sankt Petersburg, die dort gerade ebenfalls das Stück proben, in Erlangen sind und es dann Anfang Juni zu einer theatralen Stückfusion der besonderen Art kommt. Fortsetzung folgt …

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