Der Afrika-Experte Ryszard Kapuscinski hat es eine Initiation genannt und bedauert, dass die Reisen nicht mehr langsam und allmählich von statten gehen wie zu den Zeiten, als die Menschen noch zu Fuß oder bestenfalls zu Pferde durch die Welt zogen: “Wenn wir im Winter aus Europa ankommen – reißen wir uns den Mantel vom Leib, ziehen den Pullover aus. Das ist die erste Geste der Initiation von uns Menschen aus dem Norden nach unserer Ankunft in Afrika”, schreibt Kapuscinski in “Afrikanisches Fieber”.

Dem ist wenig entgegen zu setzen und ich habe wohl eine erste Initiation hinter mir:

Mit der Winterjacke über dem Arm steige ich aus dem Flugzeug und gerate an – wie man mir versichert – für hiesige Verhältnisse außergewöhnlich kühle 29 Grad. Daran ist der Harmattan schuld: ein Staubwind, der selbst hart gesottene Burkiner dazu bringt, einen Atemschutz gegen den aufgewirbelten Staub zu tragen.

Zum Glück werde ich am Flughafen abgeholt: Rasmata Rachelle Ouedraogo und Ouelgo Tene, die im Dezember am Mainfranken Theater in Würzburg in dem Weihnachtsmärchen “Die Zaubertrommel” mitgewirkt haben, außerdem mein burkinischer Assistent Rahamane Kontiliguissonko. Sie bringen mich ins Hotel, das mitten in einem sehr lebendigen Stadtteil der burkinischen Hauptstadt liegt. Entsprechend liegen die besten Bars und Kneipen gleich nebenan, was man sich als zwei oder drei Plastik- oder Holztische mit einigen Stühlen vor einer provisorisch errichteten Hütte vorstellen muss. Wir trinken Brakina, das ortsübliche Bier, und sprechen über den Plan für die kommende Woche.

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