Nach einem missglückten Versuch, per Taxi das Goethe-Institut zu finden, lasse ich mich ins Centre Culturel Francais fahren. Auch dort kann man ins Internet und ich fühle mich sicher vor den Übergriffen der Händler, die es heute vermehrt auf mich abgesehen haben. Zu unrecht: denn kaum habe ich mich gesetzt, meinen Computer aufgeklappt und eine Cola bestellt, sitzt schon Abdullah neben mir. Obwohl er felsenfest behauptet, mir nichts verkaufen zu wollen und mir, da er Muslim sei, auch nicht zu nahe kommen wolle, spricht er zwei Sekunden später schon davon, mich seinem Vater vorzustellen, der zufällig auch der Hersteller von – zumindest für burkinische Verhältnisse – deutlich überteuertem Silberschmuck ist und der mich umso heftiger ins Herz schließen würde, je mehr von dem Schmuck ich kaufen wolle. Wenn mir der Schmuck nicht gefalle, hätte er hier auch noch ein Blechauto aus alten Tomatenbüchsen, wirklich schön für Kinder. 
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categories: Research | Mainfranken Theater Würzburg & C.I.T.O. Carrefour International Théâtre de Ouagadougou
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Der 8. März ist Weltfrauentag. Hier in Burkina Faso ist das ein Tag, der gefeiert wird. Die meisten Frauen tragen eigens dafür angefertigte Kleider in allen möglichen Schnitten. Nur der Stoff ist immer gleich: er ist blau, gelb oder orange gemustert mit Plaketten, die die eine Frau zeigen, die das ABC an eine Tafel schreibt, mit der Aufschrift „Femmes Alphabetisation et education non formelle“. Vereinzelt gibt es auch Männer, die Hemden aus diesem Stoff tragen.
Alles steht heute im Zeichen der Frau. Abends gibt es im Centre Culturel Francais ein Konzert der burkinischen Frauenband „Les Sirenes du Burkina“, das ich nach einem Gespräch mit dem Leiter des hiesigen Goethe-Instituts, Peter Stepan, besuche. Anschließend treffe ich mich mit Freunden, um das Nachtleben in Ouagadougou kennen zu lernen – ein wesentlicher Bestandteil des Lebens hier, wie man mir sagt. Und da es bei meinen Recherchen ja darum geht, das Alltagsleben der Menschen in Ouagadougou kennen zu lernen, sitze ich zu späterer Stunde in einem am heutigen Festtag überfüllten Maquis und tanze noch später in einer nicht weniger gefüllten Disco Dancing Bar. Ouaga, ca bouge.
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Kontil und ich leihen uns Ouelgo Tenes Moped und fahren damit zwei Stunden in den Norden, in ein Dorf in der Nähe von Tema, in dem Kontils Familie, seine Onkel und Tanten, heute Funerailles, Begräbnisfeiern mit dem typischen Maskentanz, begehen. Zunächst ist es vor allem heiß und staubig, während wir im Kampf gegen röchelnde Zündkerzen zuerst über die Landstraße, dann über immer kleiner werdende dirt tracks hüpfen und holpern – natürlich in Höchstgeschwindigkeit. Ich bin froh, als wir endlich angekommen sind und von Kontils Onkeln in Empfang genommen werden. Den Genuss von burkinischem Whisky und selbstgebranntem Gin lehne ich allerdings ebenso konsequent ab wie das von den Dorfbewohnern selbst gebraute Hirsebier Dolo. 
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Faire du tourisme
Bevor wir wieder nach Ouagadougou zurück fahren, erfülle ich mir einen ganz privaten Wunsch und entdecke dabei das Ziel meiner Recherche: einen Gemüsegarten in einem Dorf der Sahelzone als Ergebnis einer gelungenen Maßnahme gegen die Desertifikation. Ganz nebenbei gelingen mir sehr schöne Bilder des zugehörigen Bilderbuchdorfes Seno. Und das quasi nebenbei, vom Rücken meines Dromedars aus. 
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Aufklärungsarbeit
Am Morgen besuchen wir die Association pour la Gestion de l’Environnement et le Developement, die von internationalen Förderern, hauptsächlich deutschen, niederländischen und dänischen, ins Leben gerufen wurde. Der Ortsleiter Bassa Bokoum erzählt von seiner Arbeit und seinen Erfolgen. Auch sie fangen klein an und versuchen durch Aufklärungsarbeit vor Ort, die Menschen zum Umdenken zu bewegen. Besonders stolz ist er auf einen Film über ihre Arbeit, der 2000 bei der Expo in Deutschland gezeigt worden ist. 


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