Aufklärungsarbeit

Am Morgen besuchen wir die Association pour la Gestion de l’Environnement et le Developement, die von internationalen Förderern, hauptsächlich deutschen, niederländischen und dänischen, ins Leben gerufen wurde. Der Ortsleiter Bassa Bokoum erzählt von seiner Arbeit und seinen Erfolgen. Auch sie fangen klein an und versuchen durch Aufklärungsarbeit vor Ort, die Menschen zum Umdenken zu bewegen. Besonders stolz ist er auf einen Film über ihre Arbeit, der 2000 bei der Expo in Deutschland gezeigt worden ist.
Read more...

Hotel Oasis

Kontil und ich fahren um 5 Uhr morgens mit dem Bus nach Dori. Ich bin ein bisschen sauer, als ich höre, dass das Programm auf afrikanische Art abläuft: er hat weder das Hotel reserviert noch die Organisationen, mit denen ich ins Gespräch kommen will, über unser Kommen informiert. Wir gehen einfach hin. Und im schlimmsten Fall findet der Gesprächstermin einen Tag später statt. Nur auf mein wiederholtes Nachfragen versucht er, das Oasis telefonisch zu erreichen, was aber unmöglich ist. Niemand geht ans Telefon. Meine unterschwelligen Sorgen gehen in einem allgemeinen Gefühl afrikanischer Gleichgültigkeit auf: es wird schon irgendwie werden. Und tatsächlich. Nach vierstündiger Fahrt durch Burkina Faso in Dori angekommen, suchen wir uns mit Hilfe von Passanten und (das wage ich aber nur heimlich) dem Stadtplan aus dem Lonely-Planet-Reiseführer den Weg zum Hotel Oasis, dem besten Hotel am Platz. Immerhin gibt es Klimaanlage und ein eigenes Badezimmer – wenn denn der Strom denn funktioniert und es Wasser gibt. Erst abends werden wir von beidem profitieren können.
Read more...

Arbeiten bedeutet hier in Burkina immer auch Kommunikation, Begegnung, Austausch. Meine Begeisterung, den ganzen Nachmittag still im Büro des Goethe-Instituts zu verbringen und an meinem Laptop zu arbeiten, lässt sich für die hiesigen Kollegen kaum verstehen. Kontakte sind das zentrale Element einer erfolgreichen Arbeit hier. Aber es fällt auch leicht, sich einzufügen, sehr schnell erkennt man einander wieder und kommt ins Gespräch. Auch im Zuge meiner Recherchen ist es wichtig, über entsprechende Kontakte zu verfügen, die nicht immer direkt laufen. So treffe ich heute einen Schauspieler, der in einem Tournee-Aufklärungsstück über Desertifikation mitgewirkt hat, um morgen eine Expertin für Desertifikation zu treffen, die mir alles über die aktuelle Situation, Entwicklungen und Gegenmaßnahmen erzählen wird. Das, was sich für mich – auch im Bewusstsein, alles in 11 Tagen erledigen zu müssen – manchmal wie ein kommunikativer Umweg anfühlt, ist der Weg zum Ziel. Und lohnt sich jedes Mal. Man erfährt mehr, als wäre man direkt mit der Expertin in Kontakt gekommen. Zu der Information über das Sachthema gibt es Informationen über die burkinische Theaterszene, über Stücke, Ästhetik und das Alltagsleben in Burkina gratis dazu.

Newer Posts